Heute haben wir einen kleinen Streaming-Tipp für Euch: Seit dem 9. Januar ist bei Netflix die sechsteilige Miniserie »American Primeval« online. Hier erwartet Euch ein Western jenseits aller Cowboyromantik - nihilistisch, roh, ungeschliffen und blutig. Wer sich beim Look des Sechsteilers an »The Revenant« erinnert fühlt, ist auf der richtigen Spur, denn Drehbuchautor Mark L. Smith wirkte auch als Koautor an dem oscarprämierten Werk mit.
Historischer Hintergrund der Geschichte ist das Mountain-Meadows-Massaker, bei dem 1857 eine Mormonen-Miliz aus dem Süden Utahs, in Begleitung von verbündeten Indigenen der Paiute, etwa 120 Siedler der Baker-Fancher-Gesellschaft massakrierte, als diese mit ihren Wagen auf dem Weg nach Kalifornien Utah durchquerten.
In der Serie überleben nur wenige Siedler das Massaker. Darunter ist auch die alleinstehende Sara Rowell, die mit ihrem Sohn versucht, zu dessen Vater jenseits der Rocky Mountains zu gelangen. Aber auch nach dem Überfall schweben die Überlebenden in großer Gefahr, denn die Mormonen-Miliz, die das Massaker als Angriff der Indigenen tarnte, will alle Siedler beseitigen, die das Gegenteil bezeugen könnten.
Um ganz ehrlich zu sein, wussten wir rein gar nichts über dieses dunkle Kapitel der amerikanischen Geschichte. Daher ist es sehr interessant, etwas darüber zu erfahren. Auch die Welt der Shoshonen scheint uns respektvoll und authentisch in Szene gesetzt zu sein.
Regisseur Peter Berg (»Deepwater Horizon«) verknüpft in seinem beinharten Western eine ganze Reihe von Erzählsträngen und konfrontiert uns sowohl mit den Schicksalen fiktiver Charaktere (darunter Sara und ihr Sohn, ihre Begleiter Isaac und Two Moons und das junge Siedlerpaar Jacob und Abish Pratt) als auch mit Geschichten von Figuren, die durch historische Personen inspiriert wurden. Dazu gehören beispielsweise Gouverneur Brigham Young, der Anführer der Mormonen; Captain Fancher; Jim Bridger und Youngs Bodyguard Wild Bill Hickman.
Wir wollen hier natürlich nichts von der Handlung der Geschichten spoilern. Nur so viel: Dieses Western-Drama ist wirklich nichts für schwache Nerven! »American Primeval« ist durch die Bank weg großartig besetzt und kühl und drastisch bebildert. Einziger Kritikpunkt ist für uns die zuweilen etwas unruhige und zappelige Kamera. Aber davon mal abgesehen, ein wirklich großer Western.
Einen ersten Eindruck gibt Euch der Trailer:
https://youtu.be/bDa5vCMXkNA... oder besser noch der Official Mature-Rated Trailer:
https://youtu.be/MbKeytYuJRA