Wenn einige aus der S.P.A.C.E Crew heute früh kleine viereckige Augen hatten, lag das daran, dass sie letzte Nacht die 95. Oscarverleihung live im TV verfolgten und so erst gegen 5 Uhr in der Frühe ins Bett kamen.
Der Abend wurde souverän von Jimmy Kimmel moderiert (auch wenn nicht jeder Gag saß). Die Veranstaltung war weniger politisch als in den letzten Jahren und die Besinnung auf Oscar Traditionen wurde groß geschrieben, auch wenn der rote Teppich diesmal champagnerfarben war. Auch wurden wieder alle Preisträger während der Veranstaltung geehrt, nachdem man zuletzt die technischen Oscars ausgegliedert hatte, um das Programm zu straffen.
Der große Abräumer des Abends wurde der elffach nominierte EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE, der dann auch sieben Oscars holte - darunter in den Königsdisziplinen »Bester Film« und »Beste Regie«, sowie »Bestes Originaldrehbuch« und »Bester Schnitt«. Hinzu kamen die Nebendarsteller Awards für Ke Huy Quan und Jamie Lee Curtis. Als »Beste Hauptdarstellerin« wurde Michelle Yeoh ausgezeichnet. Der Preis für den besten Hauptdarsteller ging an Brendan Fraser für seine Rolle in THE WHALE.
Auch der deutsche Beitrag IM WESTEN NICHTS NEUES konnte sich freuen. Der Netflix Film war stolze neun Mal nominiert und holte vier der Goldjungen nach Deutschland, darunter »Bester internationaler Film«. Es ist erst das vierte Mal, dass eine deutsche Produktion mit diesem Preis ausgezeichnet wird. Darüber hinaus gab es Oscars für »Beste Kamera«, »Bestes Szenenbild« und »Beste Filmmusik«.
»Bester Animationsfilm« wurde GUILLERMO DEL TOROS PINOCCHIO. Für die besten visuellen Effekte wurde erwartungsgemäß AVATAR: THE WAY OF WATER ausgezeichnet. Der Preis für den besten Filmsong ging erstmalig nach Indien. Der Song „Naatu Naatu“ aus RRR wurde mit einer energiegeladenen, mitreißenden Tanznummer performt. Etwas überraschend war die Auszeichnung von DIE AUSSPRACHE (im Original: WOMEN TALKING) für das beste adaptierte Drehbuch. Für das beste Kostümdesign ging der Oscar an BLACK PANTHER: WAKANDA FOREVER. Und THE WHALE erhielt seinen zweiten Award des Abends in der Kategorie »Bestes Make-up und beste Frisuren«. Der »Bester Ton« Oscar wurde an TOP GUN: MAVERICK verliehen.
Einige mehrfach nominierte Filme gingen hingegen gänzlich leer aus. Weder THE BANSHEES OF INISHERIN, ELVIS, DIE FABELMANS, TÁR, BABYLON - RAUSCH DER EKSTASE, THE BATMAN noch TRIANGLE OF SADNESS durften sich über Edelmetall freuen. Natürlich hätten wir vielen einen Preis gegönnt. Seien es nun Darstellerpreise für Cate Blanchett, Austin Butler oder Colin Farrell oder den Regie Oscar für den in sechs Dekaden immer wieder nominierten Steven Spielberg.
Aber am Ende heißt es wie immer: Es kann nur einen geben! Und so freuen wir uns über den Erdrutschsieg von EVERYTHING EVERYWHERE ALL AT ONCE und natürlich über die vier deutschen Oscars für IM WESTEN NICHTS NEUES.
Hier gibt's nochmal einen Überblick über alle Gewinner und Nominierungen:
https://www.oscars.org/oscars/ceremonies/2023